17 Mai 2016 :: Autor: Michaela :: Kategorie: Wandern / Naturerlebnis /
Alles was vorstellbar ist, ist auch machbar. Oder wie kommt eine Lesachtalerin auf den Kilimanjaro
Im ersten Bericht hab ich euch aus meiner Kindheit erzählt, wie meine Leidenschaft zum Bergesteigen und Wandern geweckt wurde. Lange Zeit war ich so mit den heimischen Berge beschäftigt, diese zu erwandern und zu erkunden, mir kam es gar nicht in den Sinn irgendwo anders hinzufahren. Aber irgendwann flog ich (mehrmals im Jahr) nach Deutschland, meistens nach Hannover und wenn schönes Wetter war und der Pilot gut gelaunt, flog er über den Großglockner. Ich denke mir, da könnte man ja einmal hinaufgehen.....oder so. Aber hoch und steil und anspruchsvoll ist er schon, ja und immer sind viele Seilschaften unterwegs. Es gibt die wildesten Geschichten und meistens auch einige Verunglückte Bergsteiger im Jahr. Ich traue es mir nicht so recht zu. Aber ich habe, wie halt als Kind meine Vater, nun einen sehr guten Freund und der hat sich sein Hobby zum Beruf gemacht und ist staatlich geprüfter Bergführer. Hans meint ich schaffe das, wir machen ein paar gemeinsame Kletter- und Bergtouren. Ja und wenn der Profi glaubt, dass ich das schaffe wird es wohl so sein. Im September 2002 ruft er mich an und meint, der große Kletteransturm ist vorbei, das Wetter ist perfekt, wir gehen auf den Großglockner. Ich frag noch meine Kollegen, Stoffi, Jakob und Bernd ob sie mich begleiten und schon sind wir zu fünft unterwegs. Anfahrt am Nachmittag mit Aufstieg zur Stüdlhütte, die wir sehr spät erreichen weil, ja weil ich meine Bergschuhe vergessen habe und so müssen wir in Lienz nochmals umdrehen. Das hat mich einige Runden Bier gekostet und einen Anstieg mit Stirnlampe. Aber das Wetter war perfekt und am nächsten Tag stiegen wir, fast ohne Zwischenfälle auf den höchsten Gipfel Österreichs. Aber eben nur fast ohne Zwischenfälle, denn wir waren nicht ganz allein am Weg und nachdem wir schon die längste Zeit hinter einer Gruppe sehr, sehr langsamer Bergsteiger nachsteigen mussten, trauten wir uns zu die Gruppe zu überholen. Ich war die letzte in unserer Seilschaft, alle anderen hatten den Übergang zwischen kleinen und großen Glockner bereits passiert. Wie ich dann bei einem, sehr, sehr müde wirkenden Bergsteiger vorbeisteige, drehte der sich plötzlich um und trifft mich mit seinem übergroßen Rucksack, ich rutschte aus, einige hundert Meter unter mir nur Luft, aber Hans hat mich perfekt gesichert und so falle ich doch nur ein paar Meter die Pallavicinirinne hinunter. Wenige Minuten später waren wir überglücklich und gesund am Gipfel. Abstieg ist dann anstrengender als Aufstieg, aber das ist eh normal am Berg. Hat übrigens am vergangen Wochenende Hans Kammerlander bei seinem Vortrag beim King of Kanzi auch gesagt!!! Beim Resümee dieser Tour wurde mir erst bewusst, dass ich fast auf 4000 Meter war und ich hab mir gedacht, wie das wohl so ist wenn man höher steigt..............Fortsetzung folgt. Übrigens ab diesem Sommer haben wir unseren eigenen Bergführer im Naturel, er wird auch Touren auf die 3000er anbieten, so kann man die höchsten Berge Österreichs sicher besteigen.
Liebe Grüße Eure Michaela
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Meine Heimat ist das Lesachtal. Ich liebe die Natur und die Berge. Immer, wenn es die Zeit erlaubt, freue ich mich die eine oder andere Wanderung mit unseren Gästen zu unternehmen. Eine weitere Leidenschaft ist das Kochen und die Liebe zur Kultur und Kulinarik des Dreiländerecks, in dem ich lebe. Italien, Slowenien und Österreich/Kärnten.